Nach Corona: Gott oder Staat - In der Wahrheit feststehen, wenn unsere Loyalität zu Christus vom Staat herausgefordert wird

Spannend geschrieben wie ein Roman erzählen die Autoren in diesem Buch die Geschichte ihrer Gemeinden und legen die biblische Begründung für ihren Standpunkt dar. Ihre These ist simpel und dennoch herausfordernd:

 

»Wenn unsere Loyalität zu Christus vom Staat herausgefordert wird, müssen wir statt Menschen zuallererst Gott gehorchen (Apg 5,29).«

 

Christen und christliche Gemeinden sind mittlerweile stark polarisiert bezüglich der Frage, ob man sich staatlicher Autorität stets beugen solle. Da Behörden in letzter Zeit auffällig aggressiv und übergriffig gehandelt haben, um Kontrolle über das Reich Christi unrechtmäßig an sich zu reißen, mussten Gläubige erleben, wie ihre Pflichten gegenüber der Obrigkeit und ihre Unterordnung unter die Herrschaft Christi in Widerstreit miteinander geraten sind.

Dieses Buch erzählt die Geschichte zweier Gemeinden, die trotz behördlicher Verbote wieder ihre Türen öffneten. Geleitet vom Gebot in Hebräer 10,24–25, wonach Gemeinden ihr Zusammenkommen nicht versäumen dürfen, und angeführt von ihren Gemeindehirten John MacArthur und James Coates versammelten sich die Grace Community Church (Los Angeles, USA) und die GraceLife Church (Edmonton, Kanada) wieder vor Ort. Die Reaktionen und repressiven Maßnahmen der staatlichen Behörden ließen nicht lange auf sich warten. Die darauf folgenden Rechtsstreitigkeiten warfen zentrale Fragen hinsichtlich freier Religionsausübung auf; noch wichtiger war und ist jedoch die Frage, wie man als Nachfolger Christi in der Wahrheit feststeht, wenn unsere Loyalität zu Christus vom Staat herausgefordert wird.

 

 

Vorwort

John MacArthur
In Anbetracht jüngster Ereignisse müssen drei grundlegende biblische Wahrheiten betont werden. Erstens: Die christliche Gemeinde ist unentbehrlich. Zweitens: Die Gemeinde muss sich regelmäßig und an einem (physischen) Ort als Körperschaft versammeln. Drittens: Die Gemeinde ist verpflichtet, Christus selbst dann zu gehorchen, wenn diesem Gehorsam staatliche Vorschriften und Einschränkungen entgegenstehen. Da diese Grundsätze neutestamentlich klar belegt sind, erstaunt es nicht wenig, dass sie nun kontrovers diskutiert werden, gerade auch unter den »Evangelikalen«. Doch so ist es offenbar. Es ist zu einer Fülle von Meinungsverschiedenheiten und Kompromissen gekommen. Daher ist die Botschaft dieses Buches überaus wichtig und notwendig.

Eine Gruppe von Gläubigen, die sich nicht versammelt, ist keine »Gemeinde«. Das in den neutestamentlichen Urschriften gebrauchte Wort für »Gemeinde« ist ekklesia. Schon vor der Gründung der neutestamentlichen Gemeinde bezeichnete dieses Wort eine Versammlung, eine Ansammlung von Menschen. Es setzt sich aus zwei griechischen Wortstämmen zusammen, die zusammengesetzt wörtlich »Herausgerufene« bedeuten. Insbesondere bezieht es sich auf eine aus den jeweiligen Häusern herausgerufene (oder aus einer größeren Gruppe herbeigerufene) Körperschaft von Menschen, die (physisch) zusammengebracht wird. Wie beim deutschen Wort Versammlung wurde das Konzept einer (physisch) zusammenkommenden Gruppe schon im Begriff ausdrücklich klargestellt.

Die Gemeinde kommt insbesondere zum Gottesdienst zusammen, doch der wesentliche Nutzen der Zusammenkunft beinhaltet auch Gemeinschaft, Unterweisung, gegenseitige Ermutigung und gegenseitige Verantwortlichkeit. Gläubigen wird geboten, das Zusammenkommen als Christen nicht zu versäumen (Heb 10,25). Diesem Gebot folgt sogleich die ernsteste Warnung vor dem Abfall, die das Neue Testament zu bieten hat. Christliche Gemeinschaft und gemeinsame Anbetung Gottes sind daher unverzichtbar, um die geistliche Gesundheit jedes einzelnen Gläubigen zu erhalten, und sie sind (offensichtlich) auch lebensnotwendig für die christliche Gemeinde.

Gläubige könnten durch Krankheit, Inhaftierung, Krieg, Naturkatastrophen, notwendige Reisen oder aufgrund irgendeines anderen bedeutsamen Notfalls gezwungen sein, der Versammlung vorübergehend fernzubleiben. Es gibt allerdings keine Rechtfertigung dafür, dass eine gesamte Gemeinde ihre Zusammenkünfte zur gemeinschaftlichen Anbetung für längere Zeit aussetzt. Seit dem ersten Pfingsten haben Seuchen, Pandemien und Verfolgung das Volk Gottes häufig (wenn nicht sogar pausenlos) bedroht. Nie zuvor haben treue Gemeinden auf solche Hindernisse reagiert, indem sie einfach monatelang ihre Türen geschlossen hielten und indem sie Fernunterricht-Technologien zu einem hinlänglichen Ersatz für gemeinschaftliche Anbetung erklärt hätten.

Christen in Amerika und in anderen westlichen Demokratien haben den Segen und das Vorrecht erfahren, dass sie seit über zwei Jahrhunderten unter Obrigkeiten gedeihen konnten, die offiziell das Recht auf freies Versammeln zum Zwecke der Anbetung vertreten und nur selten angefochten haben. Doch COVID-19 ist ein Weckruf und erinnert die Gläubigen daran, wie zerbrechlich dieses Freiheitsrecht ist. Gemeindeälteste in angeblich freien Ländern wurden sogar wochenlang eingesperrt, weil sie während der Lockdowns von 2020 Gottesdienste abgehalten hatten. Das Beispiel von James Coates dient in dieser Hinsicht als klares Zeugnis für hirtenhaften Mut und unerschütterliche Überzeugungen.

Obwohl es Gerichtsurteile gibt, die den Gemeinden gewogen sind, bewegt sich die öffentliche Meinung derzeit in die Richtung, dass die Obrigkeit mehr Macht bekommen soll, Kirchen und Gemeinden zu zwingen, jenen Einschränkungen Folge zu leisten, die den Gemeindebesuch, die Gemeinschaft und den Gemeindegesang behindern. Doch der Widerstand der Welt gegen die Gemeinde und ihre Lehre sollte die Gläubigen nicht überraschen. »Wundert euch nicht, Brüder, wenn die Welt euch hasst« (1Joh 3,13). Jesus sagte, »weil ihr aber nicht von der Welt seid […], darum hasst euch die Welt« (Joh 15,19). Wir sind Bürger des Himmels (Phil 3,20) – und in dieser Welt nichts weiter »als Fremdlinge und als solche, die ohne Bürgerrecht sind« (1Pet 2,11). Selbst die Welt sieht die christliche Gemeinde so, wenn wir Christen unsere Berufung treu ausleben.

Das ist einer der Hauptgründe, warum das Volk Gottes regelmäßig zur gegenseitigen Ermutigung und Unterweisung zusammenkommen muss. Krisenzeiten und Widrigkeiten sind keine Gründe dafür, auf die Versammlungen der Gemeinde zu verzichten. Vielmehr ist es gerade dann unerlässlich, dass die Gläubigen sich miteinander versammeln. »Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen« (Apg 5,29).

Treue Gemeinden müssen sich versammeln, selbst wenn sie gezwungen sind, dafür in den Untergrund zu gehen. Auf solche Weise überlebten und gediehen Gemeinden in den ersten drei Jahrhunderten trotz massiven Widerstands seitens des Kaisers. Auf solche Weise überstand die Gemeinde in Osteuropa die kommunistische Verfolgung im 20. Jahrhundert. Und auf solche Weise versammeln sich heutzutage noch viele Gemeinden in China und anderswo.

Die Heilige Schrift liefert uns mehrere Beispiele gottesfürchtiger Menschen, die der gottlosen Tyrannei von Herrschern, die die biblische Wahrheit hassten, widerstanden hatten. Unter einem despotischen Pharao »fürchteten [die hebräischen Hebammen] Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten zu ihnen gesagt hatte« (2Mo 1,17). Elia widersetzte sich standhaft Ahab und wurde deswegen bezeichnet als jemand, »der Israel in Trübsal bringt« (1Kön 18,17). Johannes der Täufer scheute sich nicht, Herodes persönlich zurechtzuweisen und wurde dafür ermordet (Mk 6,18–29).

Evangelikale in der westlichen Welt müssen nun dieselbe Entschlossenheit aufbringen. Wir müssen uns auf erhöhten Druck seitens der Obrigkeit und auf verschärfte Verfolgung durch den Rest der Gesellschaft einstellen. Wenn COVID-19 einmal vorüber ist (falls es je dazu kommen sollte), werden andere Krisen auf uns warten, die die Vertreter der Obrigkeit ausnutzen werden, um mittels weiterer »Not-Ermächtigungen« immer mehr Ordnungs- und Regierungsautorität über die Gemeinde durchzusetzen.

Auch heute gibt es keinen Grund, dass wir unsere Versammlungen vernachlässigen sollten. Die Gemeinde muss die Gemeinde sein, »der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit« (1Tim 3,15). Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen. Wir dürfen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen (Mt 5,15). Wir sind nicht dazu berufen, die Ängste einer Welt zu nähren, die verlorengeht. Unser Auftrag lautet, »Geht hin in die ganze Welt und predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium« (Mk 16,15). Wir sind Kämpfer, die sich in einem geistlichen Kampf befinden. »Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen, indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Chris- tus« (2Kor 10,4–5).

Es ist höchste Zeit für die Gemeinde Jesu Christi, den vorherrschenden Unwahrheiten einer moralisch verdorbenen Gesellschaft entgegenzutreten und hoffnungslosen Menschen den Weg zu wahrer Hoffnung und zu erfülltem Leben aufzuzeigen. Deswegen ist die Botschaft dieses Buches so überaus notwendig. Wir sind die Botschafter des Herrn und wir müssen diese Rolle zuversichtlich ausfüllen – mit Freude und nicht mit Furcht, in tapferer Einheit – und das umso mehr, je mehr wir den Tag Christi näherkommen sehen (Heb 10,25).

 

Die Autoren

Nathan Busenitz ist stellvertretender Direktor und Verwaltungsdirektor am The Master’s Seminary (Los Angeles, USA). Zudem ist er Ältester der Grace Community Church und Autor und Co-Autor zahlreicher Bücher. Er und seine Frau Beth haben vier Kinder.

James Coates ist Gemeindehirte der GraceLife Church (Edmonton, Kanada). Er absolvierte sein Theologiestudium am The Master’s Seminary (MDiv, DMin). Er und seine Frau Erin haben zwei Söhne.

 

Über das Buch:

Gott oder Staat -

In der Wahrheit feststehen,

wenn unsere Loyalität zu Christus vom Staat herausgefordert wird

 

Erscheinungsdatum: März 2022

Verlag: EBTC
Autor: Nathan Busenitz; James Coates
ISBN: 978-3-9695-7073-9

Die Webseite zum Buch: ebtc.org/gott-oder-staat
Originaltitel: God vs. Government

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